Chemie am naturwissenschaftlich technologischen Gymnasium

Das Unterrichtsfach Chemie in der Ausbildungsrichtung naturwissenschaftlich-technologisches Gymnasium (NTG)

„Die Chemie beschäftigt sich mit dem Aufbau, den Eigenschaften und der Umwandlung von Stoffen.“ Diese einfache Beschreibung der Chemie als Naturwissenschaft wird im Fachunterricht Chemie für Schüler*innen zu einer Entdeckungsreise in die Vielfalt der Stoffe und ihrer Eigenschaften. Sukzessive erlernen sie Regelmäßigkeiten und Unterschiede im Bau der Stoffe und begreifen chemische Phänomene als Stoffumwandlung. Über Beobachtungen, Vergleiche, Messungen, Modellvorstellungen und Konzepte zu Aufbau und Reaktionen von Atomen und Verbindungen gewinnen sie grundlegende Vorstellungen vom Weg der naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung, die ihnen fortschreitend eine Vernetzung und Systematisierung ihrer Kenntnisse ermöglichen. Die Schüler*innen erlernen eine Fachsprache und nutzen formale Darstellung wie Formel, Reaktionsgleichung und Diagramm.
Dies gilt für beide Ausbildungsrichtungen, wobei im naturwissenschaftlich-technologischen Zweig insgesamt mehr Zeit zur Verfügung steht, diese Themen zu vertiefen und anzuwenden. Zusätzlich bieten die Profilstunden den Schüler*innen dieses Zweiges die Möglichkeit, in halber Klassenstärke in variablen Arbeitsformen Experimente sicherheitsgerecht durchzuführen, sie zu protokollieren und zu bewerten. Diese Stunden finden in halber Klassenstärke statt, sodass eine bessere Individualbetreuung gegeben werden kann.
Der Unterricht lässt Raum für Eigentätigkeit und ermöglicht neue Erfahrungen, die nicht unbedingt den geprägten Erwartungen entsprechen. Die Schüler*innen erarbeiten sich die Bedeutung der natürlichen und der von Menschen hergestellten Stoffe, die Notwendigkeit, Vorteile und Nachteile ihrer Produktion und Nutzung sowie die Energetik chemischer Abläufe.

Der Chemieunterricht führt oftmals über weite Bögen von historischen Experimenten zu aktuellen Forschungsvorhaben und neuen Technologien. Um Beispiele anzuführen:
Die elektrochemische Zerlegung von Wasser liefert Erkenntnisse zu Atomen, Molekülen und Eigenschaften von Wasserstoff- und Sauerstoffgas. Die Umkehrung der Reaktion („Knallgas“) führt zur Wasserstoff-Brennstoffzelle als aktuellem Technologiebeitrag zur Energiegewinnung.
Die Reaktionen zwischen Alkalimetallen und Nichtmetallen zeigen die Bildung von Ionen und Salzen auf. Mit dem hier entwickelten Elektronen-Donator-Akzeptor-Konzept lassen sich die Funktionen von modernen Batterien und Akkumulatoren erklären („Lithium-Ionen-Akku“).
Die Chemie der Kohlenwasserstoffe und ihrer Derivate führt über fossile Brennstoffe, nachwachsende Rohstoffe, Kunststoffe, Farbstoffe, Waschmittel direkt zur Klimaproblematik. Somit umfasst der Unterricht das Fach als Wissenschaft und greift Themen unter anderem aus Ökologie, Wirtschaft, Umwelt, Medizin, Ernährung und Technik auf.

In beiden Ausbildungsrichtungen soll eine erfolgreiche Unterrichtsteilnahme an MINT-Fächern in der Qualifizierungsphase gewährleistet werden. Dafür setzt das Fach Chemie im sprachlichen Zweig besonderen Einsatz voraus.

Freude am Experimentieren sollte in die naturwissenschaftlich-technologische Ausbildungsrichtung auf alle Fälle mitgebracht werden, darf aber nicht als einziges Entscheidungskriterium herangezogen werden. Neben der Neigung und Neugier, eine Naturwissenschaft zu entdecken, sind auch die Bereitschaft, abstrakte Denkweisen und Themen vertieft anzugehen, mögliche Argumente für die Wahl der Ausbildungsrichtung.

Ziel der Chemielehrkräfte am EBG ist es, den Schüler*innen beider Ausbildungsrichtungen die Welt der Teilchen und Stoffe auf eine derart anschauliche und verständliche Weise zu eröffnen, sodass Motivation und Begeisterung für das Fach stets weiterwachsen.

Fachschaftsleitung Chemie und Biologie

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